#6 Die Veste erklingt

Musik spielte auf der Veste stets eine bedeutende Rolle und daher verwundert es nicht, dass auch heute noch gern in der Burg musiziert wird. In diesem Sommer durften wir gleich in den Genuss mehrerer musikalischer Highlights kommen. Dabei erfüllten Klänge des 15. bis 21. Jahrhunderts die Räume sowie die Außenanlagen der Veste. Ob Musik von Melchior Franck, Martin Luther, Klänge der Landshuter Hofkapelle an der diesjährigen Zeitreise oder orientalische Töne von Hadi Alizadeh – sie alle machten das Museum auf ihre Weise lebendig.

Historische Klänge von Melchior Franck

2024 ist Melchior-Franck-Jahr! Begleitend zu unserer aktuellen Ausstellung im Studio Zur Fröligkeit componirt – Der Coburger Hofkapellmeister Melchior Franck“ gab Dr. Angelika Tasler am 21. Juni einen spannenden und interessanten Einblick in Leben und Werk des Musikers. Dabei begab sie sich vor voll besetzter Hofstube auf Spurensuche nach dem musikalischen Genie. Begleitet wurde sie von Musikerinnen und Musikern des Melchior-Franck-Kreises.
Die 14 Musikerinnen und Musiker rund um Leiter Gerhard Forkel gaben ein breites Repertoire Francks zum Besten: Nicht nur geistliche Stücke, sondern auch unterhaltsame Tanzlieder erfüllten die Hofstube auf beeindruckende Weise.
Ein Highlight war außerdem der gemeinsam mit dem Publikum gesungene vierstimmige Kanon „Da pacem, domine“, dessen Vers Franck am 2. September 1629 in das Gästebuch des Coburger Arztes Dr. Johann Friedrich Weiß geschrieben hat.

Orientalische Klänge zu „Gold & Damaszenerstahl“

Zur Eröffnung der großen Sonderausstellung „Gold & Damaszenerstahl. Klingenkunst aus dem Osmanischen Reich“ untermalte der aus dem Iran stammende und in Nürnberg lebende Musiker Hadi Alizadeh die Veranstaltung musikalisch. Der vielfach prämierte Musiker Alizadeh gilt als einer der bedeutendsten Instrumentalisten für Tonbak und Daf – den zentralen Trommelinstrumenten der traditionellen persischen Volksmusik.

Nur mit einem einzigen Instrument gelang es ihm, Besucherinnen und Besucher in der großen Hofstube in seinen Bann zu ziehen und in die Welt orientalischer Klänge mitzunehmen.

Nach der offiziellen Eröffnung spielte Alizadeh zudem in der Sonderausstellung umgeben von kunstvollen Klingen des Osmanischen Reichs. Hier wurden Besucherinnen und Besucher in die prunkvolle Welt von 1001 Nacht versetzt.

Wer auch in diesen Genuss kommen möchte, dem sei die Museumsnacht am 7. September ans Herz gelegt. Hier wird Hadi Alizadeh gemeinsam mit Yusuf Colak und Klaus Neubert als Trio „Alamto“ in der Sonderausstellung von 18.00 -22.00 Uhr konzertieren. Alle Infos gibt es hier: www.museumsnacht-coburg.de

August 2024 | Johanna Rosenzweig M.A.

Bild- und Videonachweise: Dieter Ertel | Johanna Rosenzweig

Detail einer Säbelklinge, wohl Istanbul, frühes 19. Jh., Privatbesitz. Foto: Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ausschnitt Harnisch