Orden und Ehrenzeichen
Die Sammlung der Orden und Ehrenzeichen dokumentiert in besonderer Weise die zentrale Position der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha unter den europäischen Fürstenhäusern des 19. Jahrhunderts. Als Oberhäupter der Dynastie erhielten sie Orden nahezu aller Staaten Europas in den jeweils höchsten Klassen. Ein Großteil dieser Stücke wurde den Herzögen Ernst I., Ernst II. sowie Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha verliehen.

Der herzoglich Sachsen-Ernestinische Hausorden wurde 1833 durch die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Altenburg sowie Sachsen-Meiningen und Hildburghausen gestiftet. Das Medaillon des Bruststerns zeigt die sächsische Rautenkrone, umgeben von der Devise „Treu und Beständig“.

Regierende Fürsten wie Herzog Ernst II. erhielten zahlreiche Orden ausschließlich aufgrund ihrer besonderen gesellschaftlichen Position. Den 1740 durch König Friedrich II. von Preußen gestifteten Orden pour le mérite („für das Verdienst“) erhielt er jedoch am 11. September 1849 für seine Beteiligung am Gefecht von Eckernförde am 5. April des Jahres.

Der badische Orden der Treue wurde 1715 gestiftet, jedoch erst 1840 zum Hausorden erhoben. Am 3. Mai 1842 heiratete Ernst II., damals noch Erbprinz, in Karlsruhe Prinzessin Alexandrine von Baden und war diesem Fürstenhaus somit engstens verbunden. Mit dem zusätzlich aufgelegten blauen Band des Hosenbandordens ist dieser Bruststern jedoch eine Sonderanfertigung, die Ernst II. bei dem Dresdner Hofjuwelier Moritz Elimeyer anfertigen ließ.

Orden im europäischen Sinne waren im osmanischen Reich vor dem 19. Jahrhundert nicht gebräuchlich und so orientiert sich der Mecidiye-Orden an westlichen Vorbildern. Er diente zur Auszeichnung für besondere Dienste für das Reich, wurde aber auch Fürsten verliehen. Das zentrale Medaillon zeigt die Thugra, den kalligraphischen Namenszug des Stifters, Sultan Abdülmecid I., umgeben von der Ordensdevise „Eifer, Ergebenheit, Treue“ und dem Stiftungsjahr 1852.

Der Chrysanthemenorden wurde 1876 durch den Kaiser Meiji gestiftet. Der Orden ist die höchste japanische Auszeichnung und wird auch ausländischen Staatsoberhäuptern verliehen, so etwa 1883 an Herzog Ernst II. Das zentrale rote Medaillon mit dem umgebenden Strahlenkranz symbolisiert die aufgehende Sonne, um die vier Chrysanthemenblüten angeordnet sind.

Die Kombination des Christus- und des Militärordens St. Bento de Aviz war zunächst nur Prinzen des portugiesischen Königshauses vorbehalten. Zwischen 1823 und 1910 wurde sie auch an Mitglieder ausländischer regierender Häuser verliehen. Seit der Hochzeit Marias von Braganza mit Ferdinand von Sachsen-Coburg-Koháry im Jahr 1836 regierte auch in Lissabon die „Dinastia Saxe-Coburgo-Gota“. Herzog Ernst II. erhielt die Auszeichnung am 13. Mai 1885

Der „Orden des Hl. Andreas des Erstberufenen“ wurde 1698 durch Zar Peter I. als höchste russische Auszeichnung und Hausorden der Dynastie der Romanows gestiftet. Im Jahr 1796 heiratete Juliane von Sachsen-Coburg-Saalfeld den Bruder des künftigen Zaren Alexander I., womit der internationale Aufstieg der Coburger Dynastie begann.

Das an der Kollane getragene Ordenskleinod zeigt den gekreuzigten Apostel Andreas vor dem bekrönten, doppelköpfigen Adler des russischen Staatswappens. Der Orden wurde sämtlichen Herzögen von Sachsen-Coburg und Gotha verliehen, so dass er heute in der Sammlung in insgesamt drei Ausführungen vertreten ist.

Auf dem Bruststern ist das Motiv des Kleinods von der Ordensdevise „Für Treue und Glauben“ umgeben. Mit dem Untergang des Zarenreiches erlosch der Andreas-Orden als staatliche Auszeichnung, wird aber seit 1998 wieder als höchster russischer Orden verliehen.

Der Hosenbandorden wurde 1348 durch König Edward III. gestiftet und ist bis heute die höchste Auszeichnung der britischen Monarchie. Das namensgebende Band trägt die Devise „HONI SOIT QUI MAL Y PENSE“ (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt). Ergänzt wird das Hosenband durch einen Bruststern und eine Kollane, die jedoch beim Tod des Trägers zurückgegeben wird.

Diese doppelreihige Kette mit insgesamt 22 Miniaturorden stammt aus dem Besitz von Alfred, Duke of Edinburgh. Der zweitgeborene Sohn Queen Victorias regierte seit 1893 als Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha regierte. Wenn er nicht in Uniform erschien, trug der Herzog diese Kette am Revers seines Fracks, des formellen schwarzen Anzugs.

Der Orden vom Kreuz des Südens wurde 1822 durch Dom Pedro I., Kaiser von Brasilien gestiftet. Er wurde mit der Ausrufung der Republik 1890 aufgehoben, 1932 jedoch wieder errichtet. Dabei änderte sich jedoch die Form der Auszeichnung. Neben dem Verzicht auf die Krone wurde auch das Kreuz durch eine Darstellung des tatsächlichen Sternbildes ersetzt.