Münzen und Medaillen
Die Münz- und Medaillensammlung umfasst mehr als 20.000 Objekte, die einen Zeitraum von der Antike bis in die Moderne abbilden. Das Herzstück sind dabei die sächsischen Münzen und Medaillen aus dem 14. bis 19. Jahrhundert. Sie illustrieren die Entstehung und Geschichte der ernestinischen Fürstentümer und besonders der Herrschaft Coburg.
Die zahlreichen dynastischen Verbindungen der Coburger Herzöge spiegeln sich in prächtigen Medaillen aus Silber und Gold. Erwähnenswert sind dabei zahlreiche, vor allem aus Russland und England stammende Goldmedaillen mit Gewichten bis zu mehreren hundert Gramm.

Die Gedenkmünze erinnert an den Beitritt Coburgs zu Bayern 1920 und die Volksabstimmung im November 1919, bei der ein Anschluss an Thüringen abgelehnt wurde. Vor der Veste Coburg erscheint die symbolische Figur der „Coburgia“ mit dem Stadtwappen und den beiden Abstimmungsurnen. Die mattierte Oberfläche und die Patina des Silbers sind eine Besonderheit dieser Prägung.

Nur wenige Exemplare dieser Medaille entstanden in Gold. Sie erinnert an den Einzug Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha in das umgebaute Coburger Stadtschloss, die Ehrenburg, im Jahr 1826. Der aus Suhl stammende Christoph Carl Pfeuffer schuf die Medaille in der Berliner Werkstatt von Gottfried Bernhard Loos.

Am 31. Juli 1789 errang Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld mit den verbündeten russischen Truppen bei Focșani im heutigen Rumänien einen Sieg über das osmanische Heer. Die Silbermedaille zeigt ihn mit gezogenem Säbel an der Spitze seiner Armee, sowie im Porträt mit dem Großkreuz des Maria-Theresia-Ordens, den er nach der Schlacht von Kaiser Joseph II. erhielt.

Die von Ferdinand Helfricht in Gotha geschaffene Medaille aus vergoldeter Bronze erinnert an die Hochzeit zwischen Königin Victoria von Großbritannien und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha am 10. Februar 1840. Das Paar besuchte Coburg zweimal gemeinsam und auch nach dem Tod Alberts kehrte Victoria noch weitere fünfmal nach Coburg zurück.

Die Silbermünze wurde unter Ptolemäus I. (367/66-283/82 v. Chr.) in Alexandria geprägt. Sie zeigt allerdings die griechische Göttin Athena sowie das Bildnis Alexanders des Großen, dessen Feldherr Ptolemäus ursprünglich war. Nach dem Tod Alexanders begründete Ptolemäus in Ägypten eine neue Dynastie, die das Reich am Nil bis zur römischen Eroberung beherrschte.

Die 1547 entstandene Medaille erinnert an den Tod Martin Luthers im vorangegangenen Jahr. Entstanden in der Werkstatt Hans Reinharts d.Ä., zeigt sie das Altersporträt des Reformators und die „Lutherrose“. Luther hatte einen Siegelring mit dem Rosenmotiv 1530, am Ende seines Aufenthaltes auf der Veste Coburg, als Geschenk des späteren sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. erhalten

Das Stempelpaar zur 1/6 Taler-Münze von 1693 stammt aus der Coburger Münzstätte Herzog Albrechts III. Das Münzbild erscheint auf den gerundeten Stempeln leicht oval, da sie in ein sog. Taschenwerk eingesetzt wurden. Die dabei durch eine Drehbewegung hergestellten Münzen weisen eine leichte Krümmung auf.

Dies ist ein Anhänger zur Erinnerung an die Britische Marineausstellung in London im Jahr 1891. Gefasst in Gold enthält er ein Stück Eichenholz aus dem Rumpf der Victory, des Flaggschiffs mit dem Admiral Nelson bei Trafalgar siegte. Die Inschrift der Rückseite bezieht sich auf Alfred, den Herzog von Edinburgh, der 1893 die Regierung in Sachsen-Coburg und Gotha antrat.

Diese Silbermedaille entstand anlässlich des Todes Papst Clemens XI. im Jahr 1721. Sie zeigt den verstorbenen mit der dreifachen päpstlichen Krone, der Tiara. Auf der Gegenseite ist eine Ansicht von Rom mit dem Tiber und der Engelsburg dargestellt. Die Medaille entstand jedoch nicht in Rom sondern wurde in Nürnberg durch Andreas Vestner geschaffen.

Die Vorderseite dieser Medaille auf Herzog Albrecht III. von Sachsen-Coburg entstand bereits 1695 in der Werkstatt des Medailleurs Christian Wermuth in Gotha. Beim Tod des Herzogs (1699) wurde sie mit veränderter Rückseite nochmals verwendet. Dargestellt ist nun ein Turnierreiter in voller Rüstung beim Ringstechen, einer spielerischen Turnierform des Barock.

Dieser nach 1653 von Wendel Elias Freund geschaffene „Gnadenpfennig“ zeigt die Porträts von Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg und seiner Gemahlin Elisabeth Sophia. Gnadenpfennige wurden Angehörigen des Hofes als besondere Auszeichnung geschenkt und von diesen wie Orden getragen. Mit der Teilung des Erbes Ernst I. ging 1680 Sachsen-Coburg an dessen Sohn Albrecht

Die monumentale, 1869 in Gold gefertigte Medaille erinnert an das 100-jährige Stiftungsjubiläum des russischen Ordens des Heiligen Georg. Dargestellt sind die Porträts Zarin Katharina II., auf die der Orden zurückgeht und Zar Alexander II., unter dessen Regierung das Jubiläum stattfand. Die Gegenseite zeigt das Ordenskreuz mit dem Bildnis des drachentötenden Heiligen.