#8 Zwei Kolleginnen geben Einblicke in den Führungsdienst
Wer eine Führung durch die Veste oder durch das Europäische Museum für Modernes Glas buchen möchte, schreibt eine E-Mail oder ruft bei dem Führungsdienst der Kunstsammlungen an. Elisabeth Haaf, Leiterin des Führungsdienstes, und ihre Vertretung, Christa Barsch, helfen gern weiter. Beide organisieren den Führungsdienst der Coburger Kunstsammlungen. Auf unserem Blog geben Christa Barsch und Elisabeth Haaf spannende Einblicke in ihre Arbeit und erzählen von besonderen Begegnungen, beliebten Führungen und den schönsten Momenten ihrer Arbeit.
Wie lange gibt es eigentlich schon den Führungsdienst auf der Veste, wie wir ihn heute kennen?
Richtig angefangen hat das im Jahr 1997 nach der Landesausstellung Ein Herzogtum und viele Kronen. Damals hat man mit vier Führungsthemen begonnen. Seitdem ist das Themenangebot stark gewachsen. Irgendwann kamen Kostümführungen dazu oder spezielle Führungen für Schulklassen. Und es wird immer mehr. Wir arbeiten eng mit der Abteilung Bildung und Kommunikation zusammen und auch bei den Sonderausstellungen nimmt das Vermittlungsangebot immer weiter zu. Klar ist: Trotz fortschreitender Digitalisierung wird die personale Vermittlung und der persönliche Kontakt zu Besucherinnen und Besuchern immer wichtig bleiben
Gibt es immer genügend Gästeführer, auch in der Hochsaison?
Aktuell zählen achtundvierzig freiberuflich arbeitende Gästeführerinnen -und führer zu unserem Team. Die Mehrheit ist weiblich. Viele führen auch in der Stadt oder im Schloss Ehrenburg. Wir sind immer auf der Suche nach Nachwuchs für den Führungsdienst. Ganz besonders freuen wir uns über männliche Verstärkung, über vorhandene Fremdsprachenkenntnisse und über junge Gästeführerinnen und -führer, die gerne mit Familien, Kindern und Jugendlichen oder Schulklassen arbeiten.
„Als Team arbeiten wir beide richtig gut zusammen!“
Gibt es besonders beliebte Führungsthemen?
Sehr gut besucht sind unsere Angebote für Familien. Sie sind ein besonderes Erlebnis, welches die Generationen verbindet. Wir bieten aktuell die beiden Themen Zu Gast bei Fürst und Herzog in den Kunstsammlungen und Geheimgang, Bär und Kommandant im Außenbereich der Veste an. Ganz neu sind die besonderen Taschenlampenführungen Wunder im Dunkeln im Fürstenbau der Veste und interaktive Familienführungen im Glasmuseum.
Was ist das Schönste an eurer Arbeit?
Uns gefällt, dass sie so abwechslungsreich ist. Wir arbeiten immer eng mit Menschen zusammen und es ergeben sich oft nette Gespräche mit unseren Gästen. Und wir haben es mit immer neuen Themen zu tun, ob auf der Veste oder im Glasmuseum, ob in der Dauer- oder in den Sonderausstellungen. Es macht uns Spaß, für jede Gruppe individuell den passendsten Gästeführer oder die beste Gästeführerin zu finden.
„Mir bereitet es besondere Freude, neue freiberufliche Kolleginnen und Kollegen für den Führungsdienst auszubilden.“ Christa Barsch, hier als Katharina von Bora
Sicherlich ist es manchmal auch herausfordernd, oder?
Na klar! Wir stellen fest, dass die Gäste immer kurzfristiger buchen. Und dass fast jedes Programm noch individuell angepasst werden muss. Es gibt viele Sonderwünsche. Seit der Coronapandemie hat sich auch einiges verändert. So kommen praktisch kaum Anfragen von Busreise-Unternehmen mehr. Dafür ist die Nachfrage durch Fluss-Kreuzfahrt Anbieter gestiegen, die Coburg zunehmend als attraktive Alternative zu Bamberg auf dem Schirm haben. Herausfordernd ist manchmal, dass wir immer erreichbar sein sollten. Wir müssen flexibel reagieren, falls mal ein Gästeführer kurzfristig ausfällt, und schnellstmöglich Ersatz finden. Nicht einfach zu vermitteln ist für unsere Gäste die sehr ausbaufähige Anbindung der Veste an den öffentlichen Nahverkehr.
Könnt ihr euch an ganz besondere Momente im Zusammenhang mit eurer Arbeit erinnern?
(Christa Barsch): Ich bin einmal vom bayerischen Musiker Christoph (Stofferl) Well überrascht worden. Er hat mich für die Sendung Stofferl Wells Bayern im Bayerischen Rundfunk als Katharina von Bora interviewt. Das war so nett und lustig und ich erinnere mich da sehr gerne dran.
(Elisabeth Haaf): Ich musste einmal als Babysitter einspringen. Weil die Kollegin für französische Führungen kurzfristig keine Betreuung für ihr Kind organisieren konnte, bin ich, während sie die Gruppe führte, mit dem Kinderwagen um die Veste gelaufen – eine sehr große Runde!
März 2025 | Johanna Rosenzweig M.A.
Bild- und Videonachweise: Johanna Rosenweig, Dieter Ertel
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